Feuerverzinkung - Konservierung und Schutz in Einem
Die Feuerverzinkung ist eine technische Oberflächenveredelung, deren Haupteigenschaft es ist, eine dauerhafte und sehr widerstandsfähige Oberfläche zu bilden, die das darunter liegende Material schützt. Bei der Feuerverzinkung reagieren Stahl und Zink miteinander und bilden mehrere Eisen-Zink-Legierungsschichten, diese verbinden sich unlösbar mit dem Stahl und bilden beim Ausziehvorgang eine sehr haftfähige Rein-Zinkschicht.
Eine Feuerverzinkung ist ein aufwendiges Verfahren und umfasst folgende Schritte:
- Reinigung und Entfettung der Bauteile
- Säuberung im Wasserbad
- Beizbehandlung zur Entfernung von Rost und Zunder (mit verdünnter Salzsäure)
- Säuberung im Wasserbad
- Tauchbad mit Flussmittel zum Schutz und zur Aktivierung der Oberfläche
- Trocknung und Vorwärmung der Teile
- Tauchbad in 450°C Zinkschmelze
- Abkühlung an Luft oder im Wasser
Veränderung der Oberfläche
Nach dem Feuerverzinken ist die Oberfläche zunächst glänzend und hell, dunkelt aber im Laufe der Zeit merklich nach, bis hin zu dunkelgrau. Diese Oxidation ist die gewünschte Haupteigenschaft der Feuerverzinkung und wird auch als passiver Schutz bezeichnet.
Es handelt sich dabei um einen kathodischen Schutz, den der Stahl durch die Zinkschicht erhält. Bei oberflächlichen Beschädigungen werden diese Schadstellen auf elektrochemischen Weg geschützt, indem sich das Zink opfert und durch seine Oxidation den Stahl wieder schützt.
Wenn Stahl oxidiert, entsteht nur der unbeliebte Rost.
Keine einheitliche Oberfläche
Bei Feuerverzinkungen kann es fertigungsbedingt zu optischen und haptischen Veränderungen der Oberfläche kommen. Es kann für Laien irritierend sein, wenn die Oberfläche Unregelmäßigkeiten aufweist, diese sind aber fertigungstechnisch nicht vermeidbar.
Hierzu zählen Pickel, Tropfnasen, Verfärbungen und Unebenheiten. Diese entstehen z.B. durch Verunreinigungen im Zinkbad, sowie durch das Ablaufen der Flüssigkeit vom Werkstück. Wir raten von einer nachträglichen Bearbeitung, wie dem Schleifen der Oberfläche ab, weil eine gewisse Zinkschichtdicke erhalten bleiben muss, was manuell leider nicht gewährleistet werden kann.
Dekorative Feuerverzinkung, dank Duplex-Beschichtung
Für optisch ansprechende Bereiche wird daher meist zusätzlich eine dekorative Beschichtung aufgetragen – zum Beispiel eine Pulverbeschichtung. Diese sogenannte Duplex-Beschichtung verlängert zudem die Lebensdauer des Werkstückes.
Leider kann die Pulverbeschichtung nicht alle Unebenheiten ausgleichen. Wer eine homogene Oberfläche wünscht, sollte daher zu beschichtetem Edelstahl greifen.
Feuerverzinkte Elemente benötigen Löcher
Feuerverzinkte Materialien werden aufgehangen und in einem 450° heißem Tauchbad beschichtet, daher muss die Flüssigkeit gut abfließen und Luft entweichen können. Diese Löcher werden je nach Notwendigkeit gebohrt.
Fachgerechte Ausbesserung
Beim Transport oder der Montage von feuerverzinkten Bauteilen, kann es zu lokalen Schäden an der Oberfläche kommen. Hier hat sich in der Praxis Dickschicht-Zink zum Ausbessern bewährt. Die Stelle muss vor der Bearbeitung frei von Verschmutzungen sein.
Die Vorteile von feuerverzinkten Materialien
Feuerverzinkte Teile sind wirksam und dauerhaft vor Rost geschützt – aktiv und passiv. Der aktive Schutz entsteht durch die Versiegelung der Oberfläche, die passive Wirkung setzt mit der Oxidation des Zinks ein und bildet einen elektrochemischen Schutz, der wartungsfrei hält.
Diese Schutzsicht ist außerdem noch hochgradig schlag- und abriebfest, auch bei mechanischen Beanspruchungen, sowie witterungsbeständig. Da das Material vollflächig in ein Zinkbad getaucht wird, werden alle Oberflächen geschützt, z.B. bei Rohren auch das Innere. Somit wird der darunter liegende Stahl perfekt konserviert.