Regalanfahrschutz - Wieso Rammschutz an Regalen so wichtig ist

Warum ist Anfahrschutz für Regale so wichtig?
In Zeiten der Globalisierung und des internationalen Wettbewerbes, sind Zeitdruck und angestrebte größtmögliche Effizienz ein stetiger Begleiter durch den Arbeitsalltag. Um die Sicherheit und den Erfolg bei solchen Rahmenbedingungen zu gewährleisten, ist das Vermeiden von Betriebsunfällen und den damit verbundenen Verzögerungen ein wichtiger Faktor für den Erfolg eines Betriebes. Hohe Umschlagshäufigkeiten bedeuten automatisch einen höheren Zugriff auf die lagernden Artikel. Dies bedeutet ebenfalls, dass Regale öfter angefahren werden und die Wahrscheinlichkeiten das ein Unfall passiert steigt.
Dies bringt zwei große Gefahren mit sich: Zum einen, und dies ist sicherlich die bedeutendste Gefahr, ein erhöhtes Verletzungsrisiko für den Mitarbeiter und zum anderen steigt die Gefahr für kostenintensive Schäden und damit einhergehende betriebliche Verzögerungen. Ein entsprechender Anprallschutz schützt präventiv vor Kollisionen und vermeidet weitrechende Verzögerungen. Der Anfahrschutz dient dazu, sowohl die Mitarbeiter als auch die Infrastruktur vor potenziellen Gefahren durch Kollisionen zu bewahren. Durch das Hinzufügen von hochwertigem Anfahrschutz können Sie nicht nur Ihre Produkte effektiv schützen, sondern auch die Sicherheit in Ihrem Lager oder Geschäft erheblich verbessern.
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1. Wann ist ein Anfahrschutz grundsätzlich erforderlich und wie muss er aussehen?
Die Notwendigkeit eines Anfahrschutzes wird durch verschiedene Faktoren bestimmt, darunter die Art der Tätigkeit, die Häufigkeit des Verkehrs, die Größe und das Gewicht der Fahrzeuge sowie die Anordnung der Arbeitsbereiche. In Lagerhäusern, Produktionshallen und auf Baustellen sind Anfahrschutzvorrichtungen wie Poller, Barrieren oder spezielle Schutzwände besonders wichtig. Zusätzlich sind gesetzliche Vorgaben zu berücksichtigen, die in den jeweiligen Arbeitsschutzgesetzen und Vorschriften festgelegt sind.
Eine regelmäßige Gefährdungsbeurteilung hilft dabei, die Risiken zu identifizieren und entsprechende Schutzmaßnahmen zu implementieren. Somit trägt ein Anfahrschutz maßgeblich zur Sicherheit am Arbeitsplatz bei und reduziert das Risiko von Unfällen. Insbesondere in Umgebungen, in denen sich Gabelstapler, Lkw oder andere Fahrzeuge bewegen, ist der Schutz von Personen und Einrichtungen von großer Bedeutung.
Speziell für den Regalanfahrschutz gilt:
Für ortsfeste Regalanlagen, die mit nicht Leitlinien-geführten Flurförderfahrzeugen bedient werden, ist ein Anfahrschutz zwingend vorgeschrieben.
Was die Farbgestaltung angeht, so ist in der DGUV Regel 108-007 "Lagereinrichtungen und Geräte" unter Absatz 4.2. folgende Definition genannt:
"Ortsfeste Regale, die mit nicht leitliniengeführten Fördermitteln be- oder entladen werden, müssen an ihren Eckbereichen – auch an Durchfahrten – durch einen mindestens 0,3 m hohen, ausreichend dimensionierten, nicht mit dem Regal verbundenen und mit einer gelb-schwarzen Gefahrenkennzeichnung versehenen Anfahrschutz gesichert sein. Dies gilt nicht für die Innenseiten ortsfester Endregale bei verfahrbaren Einrichtungen. Als ausreichend dimensioniert kann ein Anfahrschutz angesehen werden, wenn er eine Energie von mindestens 400 Nm aufnehmen kann."
Hinsichtlich gelb-schwarzer Gefahrenkennzeichnung siehe Unfallverhütungsvorschrift „Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz“ (BGV A8)." Das leuchtende Gelb mit den kontrastierenden schwarzen Streifen, lässt den Regalanfahrschutz nicht nur gut aussehen, sondern optisch auch für die nötige Aufmerksamkeit sorgen, die eine sehr wichtige Rolle bei der Sicherheit spielt.
2. Materialien und Montageorte von Rammschutz im Regalbereich
Nicht jedes Rad muss neu erfunden werden – auch wenn heutzutage neuste Fertigungsmöglichkeiten und technische Kunststoffe innovative Lösungen bieten – bliebt hier zu sagen: Stahl schützt Stahl, und zwar mit Abstand am besten! Häufig wird mit innovativen Kunststofflösungen geworben die direkt am Regal montiert werden. Diese geben nach – müssen angeblich nicht kostenintensiv ersetzt werden - und sollen schützen. Hier gibt es neben den klaren Vorschriften aber auch den einfachen menschlichen Sachverstand, der genutzt werden sollte. Regalanfahrschutz sollte und darf nicht direkt am Regal angebracht werden.
Speziell die DGUV Information 208-043 "Sicherheit von Regalen". sagt unter Punkt 4.7 folgendes aus:
"An den Eckbereichen von Regalen, die mit nicht leitliniengeführten Fördermitteln be- oder entladen werden, muss ein Anfahrschutz angebracht sein, der mit dem Boden verankert ist und nicht mit den Regalstützen verbunden sein darf. Die Höhe des Anfahrschutzes muss mindestens 400 Millimeter betragen."
Hier stehen direkt am Regalholm angebrachter Regal-Anfahrschutz in zwei Widersprüchen. Er ist zum einen nicht am Boden angebracht und zum anderen hat er eine direkte Verbindung zum Regal. Zwangsläufig ergibt sich hierdurch, dass die Energie aus dem Anstoß nicht nur vom Anfahrschutz getragen wird, sondern in die Regalanlage weitergegeben wird.
Bei der Materialauswahl ist diese Schlussfolgerung ebenfalls nicht von der Hand zu weisen und sollte daher bedacht werden. Regalanlagen, die einiges an Last tragen müssen, sind zu nahezu 100% aus Stahl hergestellt. Dieser Werkstoff gewährleistet die nötige Steifigkeit und Tragfähigkeit, um diese Lasten aufzunehmen. Stahl-Anfahrschutz bietet sich beim Schutz dieser Anlagen somit ebenfalls als ein logisches Produkt an, welches im richtigen Abstand zum Regal aufgestellt die auftretende Energie - bei der richtigen Verankerung im Boden - optimal aufnimmt und nicht weitergibt. Sparen Sie hier nicht an der Materialstärke.
Die DGUV Information 208-061 besagt:
"Als ausreichend dimensioniert kann ein Anfahrschutz angesehen werden, wenn er den betrieblichen Anforderungen genügt, jedoch mindestens eine kinetische Energie von 400 J aufnehmen kann."
Diese Anforderung sollte an die absolute Mindestanforderung angepasst werden, da die heutigen Flurförderfahrzeuge im dynamischen und beladenen Betrieb weitaus höhere Kräfte bei einem Anstoß generieren können. Eine Materialstärke von 5-6 mm hat sich daher als Standard etabliert.
3. Wie hoch muss ein Rammschutz für ein Palettenregal sein?
Auch wenn die Mindestanforderung lange Zeit mit 0,3m definiert wurde, so wird laut DIN EN 15512 eine Höhe von mindestens 400mm gefordert. Aktuell ist dies als gängiges Mindestmaß anzusehen. Stapler, Ameisen und andere Flurfahrzeuge bewegen sich mit Paletten und Gütern, die weitaus höher sind als 400mm. Es empfiehlt sich - gerade in Bereichen, die oft und kritisch angefahren werden, auch Regalschutz in höheren Maßen von 800/1000 oder 1200mm einzusetzen, wenn die Wahrscheinlichkeit eines Anstoßes als hoch eingestuft wird.
Die DGUV Information 208-061 regelt die Höhe des Anfahrschutzes lediglich wie folgt:
„Ortsfeste Regale, die mit nicht leitliniengeführten Fördermitteln be- oder entladen werden, müssen an ihren Eckbereichen – auch an Durchfahrten – durch einen ausreichend dimensionierten, nicht mit dem Regal verbundenen und mit einer gelb-schwarzen Gefahrenkennzeichnung versehenen Anfahrschutz gesichert sein. Dies gilt nicht für die Innenseiten ortsfester Endregale bei verfahrbaren Einrichtungen.
Als ausreichend dimensioniert kann ein Anfahrschutz angesehen werden, wenn er den betrieblichen Anforderungen genügt, jedoch mindestens eine kinetische Energie von 400 J aufnehmen kann und mindestens 0,3 m hoch ist. Es darf dabei zu keiner Berührung der Stütze kommen. Die betriebliche Praxis zeigt, dass Stützen auch in höher gelegenen Bereichen beschädigt werden. Es empfiehlt sich daher, Anfahrschutz mit einer Höhe von 400 mm und im Einzelfall auch mehr zu verwenden. Ein defekter oder verformter Anfahrschutz ist zeitnah zu ersetzen.“
4. Installation und Wartung von Rammschutzsystemen
Die Installation von Rammschutzsystemen ist ein wesentlicher Schritt, um Ihre Regale effektiv zu schützen. Die dickste Materialstärke vom Rammschutz bringt nicht den erforderlichen Schutz, wenn dieser nicht ausreichend verankert ist und die auftretende Energie beim Anschlagen gegen das Regal weitergibt. Die Anfahrschutzecken müssen ausreichend im Boden verankert werden.
Achten Sie darauf, das richtige Zubehör zu wählen, um eine optimale Funktionalität zu gewährleisten. Bei einer Befestigung mit Bolzenankern sollten Produkte mit den entsprechenden bauaufsichtlichen Zulassungen gewählt werden. Aber auch der Untergrund muss entsprechende begutachtet werden und geeignet für die Aufnahme und Verankerung sein.
Eine entsprechende Montageanleitung haben wir unter der folgenden Seite für sie erstellt:
5. Wie wichtig ist die Wartung und normgerechte Prüfung des Regal-Anfahrschutzes?
Die Wartung dieser Systeme ist unkompliziert, verlangt jedoch regelmäßige Überprüfungen, um sicherzustellen, dass alle Komponenten funktionsfähig bleiben und keine Schäden aufweisen. Ein gut gewarteter Rammschutz sorgt nicht nur für Sicherheit, sondern verlängert auch die Lebensdauer Ihrer Regale und reduziert langfristig die Kosten durch mögliche Schäden.
Der folgende Ausschnitt der neuen DGUV Information 208-061 „Lagereinrichtungen und Ladungsträger“: besagt:
"6.1 Prüfung von Lagereinrichtungen Lagereinrichtungen sind Arbeitsmittel im Sinne der Betriebssicherheits-verordnung. Gemäß § 3 Abs. 6 BetrSichV hat der Unternehmer Art und Um-fang erforderlicher Prüfungen, die Prüffristen, und die Qualifikation des Prüfpersonals im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung festzulegen. § 14 Abs. 2 BetrSichV regelt die wiederkehrende Prüfung von Arbeitsmitteln, die Schäden verursachenden Einflüssen ausgesetzt sind, die zu Gefährdung der Beschäftigten führen können. Der Unternehmer muss also grundsätzlich selbst prüfen, ob seine Lagerein-richtungen Schäden verursachenden Einflüssen unterliegen und ob solche Schäden zu gefährlichen Situationen führen können. Stellt er fest, dass bei-des zutrifft, muss er wiederkehrende Prüfungen entsprechend der ermittelten Prüffristen durchführen lassen:"
Hieraus wird deutlich, dass es zwingend notwendig ist, dass Unternehmen ihre Lagereinrichtungen auf Schäden, potenzielle Gefahren und Sicherheit zu überprüfen haben. Die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) beschreibt die rechtliche Grundlage und bildet die Basis der auszuführenden Kontrollen. Hiervon hängt nicht nur die Effektivität des Betriebes, sondern auch die Sicherheit am Arbeitsplatz ab.
Die langfristige Wartung solcher Systeme trägt dazu bei, ihre Effektivität zu gewährleisten und somit Ausfallzeiten aufgrund von Schäden zu minimieren. Mit einer klugen Investition in Rammschutzprodukte schaffen Sie nicht nur Sicherheit, sondern steigern auch die Effizienz Ihrer Abläufe.
6. Fazit: Sicherheit und Effizienz durch Regalanfahrschutz
Ein effektiver Rammschutz spielt eine zentrale Rolle in der Sicherheit von Lagerhäusern, indem er Regale vor Beschädigungen schützt. Durch die Verwendung von hochwertigen Stahlprodukten bieten Anfahrschutzecken optimalen Schutz für Ihre Warenlagerung. Ein gut gesichertes Lager minimiert die Ausfallkosten durch beschädigtes Material und - was viel wichtiger ist – Ausfallzeiten von Personal durch mögliche Unfälle.
Ende 2023 wurde die DGUV Regel 108-007 durch die DGUV Information 208-061 „Lagereinrichtungen und Ladungsträger“ ersetzt. Die Inhalte der alten Regel finden sich größtenteils in der neuen DGUV Information wieder, die nun als Richtlinie für den Betrieb dient. Obwohl DGUV-Informationen immer noch keine bindenden Regeln darstellen, spielen sie eine gravierende Rolle bei der Sicherstellung von Standards und Sicherheitsmaßnahmen im Lagerbetrieb und werden bei Kontrollen berücksichtigt.